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TIRADS

Echoarmut eines SD-Knotens

Die Echoarmut eines Schilddrüsenknotens ist nicht erst seit TIRADS, sondern seit jeher ein sonographisches Risikokriterium für Malignität. Richtig angewandt dürfte auch in der Erstversorgungssituation – d. h. bei einem a priori Risiko eines SD-Knotens für Malignität von 1 : 500 bis 1: 1000 – das Malignitätsrisiko eines echoarmen SD-Knotens bei ca. 5% liegen. Damit erreicht das Risiko eine Schwelle, ab der man einen SD-Knoten punktieren sollte. Um unnötige Punktionen eines echoarmen Schilddrsen-Knotens zu vermeiden, sollte vorher eine Schilddrüsenszintigramm durchgeführt werden, um einen „heißen“ Knoten auszuschließen. Heiße Knoten sind praktisch nie maligne. Sie müssen, ja sie sollten besser nicht punktiert werden. Zur Feststellung eines heißen Knotens siehe Einträge unter der Kategorie „Szintigraphie“.

Der echoarme Knoten der Schilddrüse stellt bei „Solidität“ (siehe entsprechender Blogeintrag) und fehlendem „heißen“ Knoten im Szintigramm eine Indikation zur FNP dar. Ist ein echoarmer, solider Knoten im Szintigramm „kalt“, ist eine direkte SD-Operation vertretbar, da das Malignitätsrisiko dann deutlich ansteigt. Auch in einer solchen Situation ist aber eine FNP sinnvoll, da das operative Vorgehen im Falle eines nicht-suspekten Punktionsergebnisses „diagnostisch“, ansonsten evtl. bereits „therapeutisch“ ist.

Echoarmut sollte einem SD-Knoten nur dann attestiert werden, wenn die Echoarmut eindeutig die soliden Anteile des Knotens betrifft. Liegt hingegen ein Knoten mit größeren („echokomplex“) oder vielen kleinen („spongiform“) zystischen Anteilen vor, ist die Vergabe des Etiketts „Echoarmut“ abzuwägen, um nicht unnötig viele FNP’s zu provozieren. Zu viele „unnötige“ FNP’s führen aufgrund der nur mäßigen Spezifität der Methode „FNP“ auch zu „unnötigen“ Schilddrüsenoperationen. Bei relevanten zystischen Anteilen eines SD-Knotens muss alos abgewogen werden, ob die Echoarmut nicht eher aufgrund einer gewissen „Durchsaftung“ der soliden Anteile oder des engen Nebeneinanders von zystischen und soliden Anteilen bedingt ist. Man sollte solche Knoten, dann eher als kolloidreich und nicht als echoarm beschreiben.

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