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TIRADS

Unregelmäßige Berandung eines Schilddrüsen-Knotens

Auch die unregelmäßige Berandung eines Schilddrüsen-Knotens ist nicht erst seit der Einführung von TIRADS in den 10er Jahren, sondern seit vielen Jahrzehnten als Malignitätskriterium bekannt. Allerdings ist es bei SD-Malignomen weniger zuverlässig vorhanden als z. B. Echoarmut und Solidität. Die Sensitivität dieses Zeichens für Malignität ist also geringer. Die Spezifität ist eher höher, d. h. benigne Knoten sind meist glatt begrenzt und eben nicht unregelmäßig. Aufgrund der schieren Menge benigner Knoten gegenüber malignen Knoten – zumindest in der Grundversorgung – tritt dieser Vorteil dieses Kriteriums aber wieder in den Hintergrund. Unregelmäßig berandete Knoten sind also trotz allem meist benigne – zumindest in der Grundversorgung. Das Kriterium ist eher als Zusatzkriterium geeignet, d. h. es kann einen abklärungsbedürftigen sonographischen Eindruck (z. B. solider, echoarmer Knoten) noch unterstreichen. Liegt hingegen ansonsten kein abklärungsbedürftiger sonographischer Eindruck vor, ist die Lage unklar. Es kommt auf weitere Befunde an (heißer oder kalter Knoten im Sz.?). Bleibt die Lage unklar (z. B. indifferenter Knoten im Sz.) wird man sicherheitshalber meist eine FNP durchführen.

Die unregelmäßige Berandung eines SD-Knotens meint eine wellige, (mikro-)lobulierte Berandung. Auch ein Durchbruch eines SD-Knotens durch die SD-Kapsel oder durch eine Kalkschale kann unter „unregelmäßige Berandung“ subsummiert werden. Eine weitere Sonderform ist die höchstgradig irreguläre, eventuell sogar spikulierte Berandung . Letztere Form von Läsionen kommt allerdings typischerweise auch bei der Thyreoiditis de Quervain vor, die dann differentialdiagnostisch ausgeschlossen werden muss. Von der unregelmäßen Berandung abgegrenzt werden muss eine unscharfe Berandung, die auch bei entzündlichen Läsionen, z. B. im Rahmen einer Autoimmunthyreoiditis, vorkommen kann. Allerdings können auch SD-Karzinome selten unscharf berandet sein. Des Weiteren ist die makrolobulierte Berandung abzugrenzen, die typisch für Konglomeratknoten ist und dann die Kontur der Einzelknoten innerhalb des Konglomerats nachzeichnet. Auch sie ist kein Malignitätskriterium.

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